Kaum jemand schreibt unter dem selben Namen beziehungsweise Pseudonym so vielfältig und immer überzeugend wie Tom Hillenbrand. Sowohl spannende, historisch angehauchte Literatur als auch kulinarische Krimis gehören ebenso zu seinem Repertoire wie packende Romane und Thriller, die sich mit der Zukunft und unserer Gesellschaft befassen.
In diese Sparte fällt zweifelsohne auch “Hologrammatica”. Irgendwann, so um 2080, hat die virtuelle Welt längst die Kontrolle über uns Menschen. Was nicht gut aussieht, wird holografisch aufpoliert und mit den diversen (selbstfahrenden) Verkehrsmitteln ist man innerhalb von drei Stunden überall auf dem Planeten wo man sein möchte. Und auch außerhalb.
Gefangen zwischen den Annehmlichkeiten und den gefährlichen Aspekten der Technologien ist im Buch auch Quästor Galahad Singh, eine Art Privatdetektiv. Er soll das Verschwinden einer französischen Programmiererin lösen und sie im besten Fall lebend wieder nach Hause bringen. Tom Hillenbrand schickt Galahad auf eine famos konstruierte Reise zwischen optischen Täuschungen, speicherbaren Gehirnen und einer ganz neuen Sorte von Supercomputer.
All die neuen Errungenschaften, die im Buch selbstverständlich scheinen, wirken aktuell zwar etwas unrealistisch - aber wer hätte vor 50 Jahren schon an Smartphones gedacht? Im Großen und Ganzen fügen sich Hillenbrands Erfindungen gut ineinander und könnten somit so oder so ähnlich einmal realisiert werden. Die Zeit wird zeigen, ob er Recht behalten wird.
Doch egal, wie es in der Realität weitergehen wird, der Thriller selbst kann Spannungsleser und Sci-Fi-Interessierte gleichermaßen faszinieren. Selten war der Satz “Lesen ist Abenteuer im Kopf” so zutreffend. Eine (fast) ganz neue Welt entsteht nicht nur auf den Seiten, sondern auch im Leser, wenn er sich voll auf Hillenbrands schier unerschöpflichen Phantasiereichtum einlassen kann.
Zuletzt aktualisiert am 12.04.2018.
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