Samstag, 29. Juni 2019

Hannah und ihre Brüder von Ronald H. Balson

Dieses Buch habe ich auf lovelybooks.de für eine Leserunde gewonnen.

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Auch wenn in der Rahmenhandlung nicht alles immer so nachvollziehbar für mich war und Teile davon in meinen Augen nicht nötig gewesen wären, so ist die Hauptgeschichte in “Hannah und ihre Brüder” so eindringlich erzählt, dass sie kleinere Mängel aufwiegt.

Aus sicherlich ergiebiger Recherche und historischer Genauigkeit entwickelt Ronald H. Balson den Charakter Benjamin Solomon. Ihn verfolgt seine Geschichte, seine Vergangenheit als rund 90-Jähriger immer noch. Denn er ist Pole und Jude und große Teile seiner Jugend fielen in die Zeit, als die Nationalsozialisten unter Hitler Polen überfielen und ihre tödliche Maschinerie so richtig in Gang setzen.

Doch nicht nur die Geschehnisse, auch eine bestimmte Person geht Ben nicht mehr aus dem Kopf, obwohl er mittlerweile in Chicago ein gutes Leben führt.

Mittwoch, 19. Juni 2019

Die stille Tochter von Gard Sveen

Dieses Buch habe ich auf vorablesen.de gewonnen.

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Dieser Thriller ist Tommy Bergmanns vierter Fall, der für mich bisher “ruhigste”, wenn man das bei Bergmann sagen kann. Ich tendiere sogar dazu, ihn eher als Krimi zu bezeichnen, was nichts Schlechtes sein muss.

Gard Sveen widmet sich dieses Mal Norwegens Geschichte während der 1970er Jahre. Es war die Blütezeit der DDR, die Mauer wackelte nicht, Amerika misstraute Russland, Europa misstraute der DDR und Russland misstraute sowieso jedem. Überall wimmelte es von Agenten und Oslo bildete da keine Ausnahme. Tommy Bergmann war damals noch jung. Als er zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt er nicht, wie tief in den Kalten Krieg ihn dieser Fall noch führen wird.

Die Stimmung in den Episoden, die in der Vergangenheit spielen, und sich mit den aktuellen abwechseln, ist gut eingefangen.

Montag, 17. Juni 2019

Dreizehn Gäste von J. Jefferson Farjeon

Dieses Buch habe ich von Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank.

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Dieser Krimi bietet gute Unterhaltung und das typische “whodunnit” für alle Fans des gepflegten britischen Detektivgenres. Die Zutaten sind klassisch: Eine Gruppe Menschen aus verschiedenen Gesellschaftskreisen trifft auf einem Landgut zusammen, um ein Wochenende des gepflegten Umgangs von 1936 (als der Roman von J. Jefferson Farjeon erschien) miteinander zu verbringen.

Doch die Tage scheinen von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen und so nehmen die rätselhaften Ereignisse ihren Lauf. Detective-Inspector Kendall ermittelt, tatkräftig unterstützt von zwei der geladenen Gäste, Leicester Pratt, Künstler, und Lionel Bultin, Journalist.

Man sollte definitiv mit der manchmal gewollt umständlichen Erzählweise damaliger Literatur vertraut sein oder sich unbedarft darauf einlassen können, um den Kriminalroman voll genießen zu können.

Samstag, 15. Juni 2019

Wo die Schakale heulen von Amos Oz

Dieses Buch habe ich vom Verlag zur Rezension bekommen. Vielen Dank.

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Wer “Eine Geschichte von Liebe und Finsternis” von Amos Oz gelesen hat, wird manche Begegnungen, Szenen und Charaktere in diesem Buch möglicherweise leichter begreiflich finden als ohne dieses “Vorwissen” um den so eigenen, sehr metaphorischen und dann wieder unverblümten, direkten Stil des Jerusalemer Autors.

“Wo die Schakale heulen” entstand vor Oz’ autobiografischem Epos und erschien im Original 1965. Es enthält zehn Kurzgeschichten, fiktive Episoden und Einblicke in das damalige Israel und seine leidgeprüften Einwohner.

Es ist kein Roman, den man so eben nebenbei als leichte Lektüre lesen kann, die Geschichten eint allesamt dass sie kaum, eigentlich gar keine, heitere Momente besitzen.