Mittwoch, 30. Januar 2019

Der Nachbar von Patrícia Melo

Dieses Buch habe ich vom Verlag als Rezensionsexemplar bekommen. Vielen Dank.

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Eigenwillig und besonders ist dieser vergleichsweise kurze Kriminalroman. Dennoch geht er möglicherweise sehr nahe, weil man durchaus mit der Hauptperson mitfühlen kann, erzählt der Mann, ein Biologielehrer aus São Paulo, durchgehend aus seiner Perspektive. Somit ist auch der Titel gewissermaßen aus der Egoperspektive verfasst, denn trotz aller Alltagsprobleme in Beruf und Beziehung ist der größte Feind des Protagonisten derjenige, der über ihm wohnt.

Aus einem kleinen Ärgernis wird ein kleiner Streit und aus einem kleinen Streit ein großer und dann kommt eins zum anderen… wie eine private Version des Schmetterlingseffekts. Patrícia Melo lässt den Leser tief in die langsam anwachsende Verzweiflung des namenlosen Protagonisten.

Montag, 28. Januar 2019

Der Drahtzieher von Daniel Silva

Dieses Buch habe ich vom Verlag als Rezensionsexemplar bekommen. Vielen Dank!

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Der (Geheimdienst-)Thriller ist mit seinen klar mehr als 500 Seiten nicht gerade die schlankste Lektüre, aber jedes Kapitel wert. Ich kannte bisher den Namen des Autors, hatte aber noch nichts von ihm gelesen. Somit kann ich auch sagen, dass ein Einstieg in zum Beispiel diese Reihe mit Gabriel Allon kein Problem darstellt.

Man kennt sich wunderbar aus und bekommt auch die Charaktere nahegebracht. Vergangene Unternehmen, Begebenheiten werden zwar angeschnitten, aber nie so, dass man das Gefühl hätte, sich nicht mehr zurechtzufinden. Die Geschichte hier, die sich unter anderem um einen französischen Geschäftsmann und Restaurantbesitzer und seine Nebengeschäfte dreht, ist gut verständlich und spannend aufbereitet.

Donnerstag, 24. Januar 2019

Nadjas Katze von Ulrich Ritzel

Dieses Buch habe ich über das Bloggerportal bekommen. Es lag nun schon eine Weile auf dem Stapel der Bücher, die mal gelesen werden wollen, also ist es nicht mehr brandneu und zählt schon eher zu meinem Büchervorrat.

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Dieser Roman ist ein gründlich recherchiert und glaubwürdig aufgebauter “Geschichtskrimi”, in dem aber nicht wegen einer Leiche, sondern wegen eines Babys ermittelt wird.

Eine Stelle in einer Novelle regt Nadja Schwertfeger dazu an, ihre eigene Geschichte zu hinterfragen. Die Geschichte eines adoptierten Babys, das seine leibliche Mutter, eine zu Kriegsende 1945 mittellose “Displaced Person”, die für ihr Kind nur das Beste wollte.

Sie gerät auf ihren Nachforschungen von Freiburg aus in diverse Städte und Dörfer Deutschlands (die meisten echt, das wichtigste fiktiv) und landet bei einem Ex-Polizisten (Hans Berndorf), der ihr bei den Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen und deren Nachkommen behilflich ist.

Dienstag, 22. Januar 2019

Mordsommer von Rudi Jagusch

Dieses Buch habe ich über das Bloggerportal bekommen. Es lag nun schon eine Weile auf dem Stapel der Bücher, die mal gelesen werden wollen, also ist es nicht mehr brandneu und zählt schon eher zu meinem Büchervorrat.

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Dieser Thriller outet sich als echter Pageturner. Auch wenn das Konzept - eine Gruppe von Menschen sitzt an einem Ort fest und nach und nach sterben sie - nicht neu ist, wartet der Plot mit speziellen Charakteren, gelungenen Rückblicken und der einen oder anderen Überraschung auf.

Die Protagonisten werden von Geheimnissen aus ihrer Jugendzeit eingeholt und es kommt wie es kommen musste: Schuldzuweisungen und Verdächtigungen untereinander sind unvermeidlich. Der Leser kann aufgrund der Rückblicke, den Abschnitten aus der Perspektive eines ehemaligen Mitschülers und kleinen Indizien in der Geschichte selbst rätseln.

Wer ist nun der Täter und warum hat er das alles inszeniert? Wer wird am Ende überleben? Nur eines ist sicher: Jemand wird dafür bezahlen…

Freitag, 18. Januar 2019

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod von Håkan Nesser

Dieses Buch habe ich über das Bloggerportal bekommen. Es lag nun schon eine Weile auf dem Stapel der Bücher, die mal gelesen werden wollen, also ist es nicht mehr brandneu und zählt schon eher zu meinem Büchervorrat.

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Von Håkan Nesser kannte ich zwar noch kein Buch aus der Reihe um Van Veeteren, aber immerhin schon “Der Fall Kallmann”. Daher kam ich mit dem Erzählstil des Autors hier gut zurecht. “Neulinge” könnte dieser zu Beginn überraschen.

Wer sich davon im ersten Viertel des 572 Seiten starken Krimis nicht entmutigen lässt, der wird später doch mit viel Spannung, Verfolgungsjagden und einem starken Psychogramm des Täters belohnt.

Stichwort Spannung: diese baut sich langsam, teilweise unter der Oberfläche auf. Einiges aus dem ersten Viertel hätte man wohl kürzen können, aber andererseits gibt es dadurch gesamt gesehen mehrere Hauptpersonen als nur ein paar Polizisten, Van Veeteren und einen Täter. Nesser widmet den Opfern gebührend Platz - was natürlich auch der Charakterisierung des Täters dient.

Mittwoch, 16. Januar 2019

Als Luca verschwand von Petra Hammesfahr

Dieses Buch habe ich über das Bloggerportal bekommen. Es lag nun schon eine Weile auf dem Stapel der Bücher, die mal gelesen werden wollen, also ist es nicht mehr brandneu und zählt schon eher zu meinem Büchervorrat.

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Der einfache Plot - beim Einkaufen kommt einer Mutter ihr Baby abhanden - birgt grundsätzlich eine tolle Möglichkeit für vielschichtige Psychogramme und einen spannenden Krimi auf der Jagd nach einem Entführer.

Mit dieser Erwartung ging ich an diesen Roman, der meiner Meinung nach diese Bezeichnung auch mehr verdient als “Krimi”. Zu Beginn läuft die Erzählung etwas schleppend, zu viele (unwichtige?) Figuren müssen eingeführt werden und um ihre komplizierte Lebensweise zu verstehen, muss ihre nähere und entferntere Vergangenheit genau beleuchtet werden.

Das ist etwas zäh, dazu kommt, dass zwei Frauenfiguren sich in groben Zügen deutlich ähneln, was ihre Unterscheidung vor allem im ersten Drittel des Buches recht schwierig macht.