Mit “Dunkel”, “Insel” und “Nebel” kannte ich vor diesem schon drei Krimis von Ragnar Jónasson. Diese drei bilden eine Trilogie um Kommissarin Hulda Hermannsdóttir. Mir gefielen die Bände und ich war überrascht, den Namen Hulda im Zusammenhang mit “Frost” noch einmal zu lesen, da die Trilogie abgeschlossen war. So hatte ich das verstanden.
Also war ich neugierig, ob “Frost” so eine Art Hulda-4 werden könnte. Die Geschichte ist an sich in Ordnung und teilweise auch spannend, aber für mich ist sie deutlich schwächer als die Hulda-Bücher. Hulda selbst kommt vor aber nur sehr wenig.
2012 steht sie kurz vor ihrer Pensionierung und trifft auch nie auf den Protagonisten in “Frost”. Dieser ist Helgi, ein Kriminologiestudent der kurz vor seinem Abschluss steht und dessen schriftliche Arbeit sich um einen - seiner Meinung nach - ungelösten Fall von 1983 dreht.
Damals gab es in einem nicht mehr betriebenen Sanatorium eine Leiche. Nur wenige Personen hatten Zugang zum Gebäude, doch die Polizei fand nichts heraus. Damals ermittelte Hulda als Kollegin des Ermittlungsleiters. Sie wäre also die perfekte Ansprechpartnerin für Helgi.
Doch dieses Zusammentreffen fehlt leider. Helgi spricht mit den noch lebenden Beteiligten und ermittelt auf eigene Faust. Der für eine Hauptperson doch recht unspektakuläre Charakter soll durch einen bestimmten Kniff spannender gemacht werden, doch auch das gelingt nicht sehr gut.
Die 300 Seiten hat man dennoch schnell durch. Dem Vergleich mit den anderen Krimis kann dieser nicht standhalten und auch ohne die “Hulda-Trilogie” wirkt diese Geschichte seltsam vereinfacht und nicht recht glaubwürdig. Island als Schauplatz kommt leider auch nicht zur Geltung.
Erstmals veröffentlicht am 14.05.2022.
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