Mittwoch, 7. Dezember 2016

Wintergewitter von Angelika Felenda

Dieses Buch habe ich auf www.vorablesen.de gewonnen und hier kurz vorgestellt.

(c) hobbyrezensentin.blogspot.com
Ein beklemmend reales Porträt Münchens nach dem ersten Weltkrieg und Hitlers erster Schritte zeichnet Angelika Felenda in diesem Krimi, Kommissar Reitmeyers zweitem Fall. Der „Kommissär“ trotzt dem leichten Rechtruck in den oberen Etagen der Polizei und ermittelt nach Instinkt und mit Fairness gegenüber allen Beteiligten. Unbeirrbar fährt er mit seinem Fahrrad durch die Straßen, durch die auch ein Frauenmörder läuft.

Reitmeyer kommt in Kontakt mit „Randgruppen“ der Bevölkerung, verkehrt in Kreisen, mit denen er sonst wenig Berührungspunkte hat und wird dabei von seinem Kollegen Steiger und dem kongenialen Polizeischüler Rattler unterstützt. Anfangs ein unbeschriebenes Blatt, wird aus dem Duo Rattler-Reitmeyer noch ein interessantes Gespann, das auf mehr Krimis dieser Art hoffen lässt. Zudem schafft Rattler es, in ernste Situationen genau das richtige Maß Komik einfließen zu lassen.
Nicht nur aufgrund der akkuraten Umgebungsbeschreibungen und der Berichte über die politische Lage und die Not der Menschen lassen diesen Krimi so echt wirken, auch das richtige Jargon, gepaart mit einem Schreibstil, der auf dem Punkt ist, zeichnen die Autorin aus. Um die Beklemmung der Charaktere für den Leser spürbar zu machen, braucht es gar nicht viel „Action“ und Schießereien. Der Leser sitzt quasi auf Reitmeyers Gepäckträger, schleicht hinter Gerti Blumfeld durch die Straßen und verkleidet sich mit Rattler für „verdeckte Ermittlungen“. Ein fesselnder und trotzdem vergnüglicher Lesespaß.

Zuletzt aktualisiert am 15.04.2018.

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