Bücher von Stuart Turton sind solche, die immer etwas länger nachhallen, nachdem man die letzte Seite umgeblättert und die Buchdeckel geschlossen hat. Wie er selbst im Nachwort anspricht, schreibt er bewusst komplett unterschiedliche Geschichten, doch allen gemein ist sein unverwechselbarer, fast schon mystischer Schreibstil.
Schon zu Beginn ist man als Leser voll Staunen, wenn man in seine Welten eintaucht, doch das steigert sich meist kontinuierlich mit jeder neuen Facette der Handlung. Auch in “Der letzte Mord am Ende der Welt” changiert die Erzählung und fasziniert mit einem ganz eigenen Drahtseilakt zwischen offensichtlicher Fiktion und inhärenter Logik.
Natürlich gibt es keinen “Nebel” aus “allesfressenden Insekten”, der ein paar wenige Individuen dazu zwingt, abgeschottet und alleine auf einer Insel eine ganz eigene Zivilisation aufzubauen. Aber dennoch bietet die Geschichte in sich eine absolut glaubwürdige Struktur und viele moralische Dilemmata, über die man sich - ob man will oder nicht - ganz automatisch den Kopf zerbricht, so als wäre die generelle Situation realistisch.
Welche Situation ist das? Wir lernen also, dass es eine Insel am Rande der Welt gibt, auf der sonst nichts mehr existiert. Alles andere wurde durch besagten “Nebel” vernichtet. Die Inselbewohner scheinen eine eingeschworene Gemeinschaft zu sein und Teile davon hoffen, dass sie den Nebel eines Tages besiegen können.
Doch nach und nach fallen die Fassaden und es kommt ans Licht, dass sich nicht alle so einig sind, wie es scheint. Als dann tatsächlich der titelgebende Mord passiert, kippt die Stimmung und es muss ermittelt werden, wie es weitergehen kann. Gleichzeitig kommt der Nebel näher…
Nach “Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle” und “Der Tod und das dunkle Meer” ist dies nun der dritte Roman von Stuart Turton, der mich wieder genauso überrascht, gepackt und begeistert hat. Seine Geschichten sind großteils fantastisch im engsten Wortsinn. Wer sich darauf einlassen kann, den erwartet eine wilde Reise, die am Ende fast zu schnell vorbeigeht.
Erstmals veröffentlicht am 28.02.2025.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über jede Meinung :)
Habt ihr das Buch schon gesehen oder gelesen? Gibt es Detailfragen zu meinem Text? Nur her damit! Und nicht vergessen: Bitte das Häkchen bei "Benachrichtigungen erhalten" setzen, da ich immer gerne antworte.
Wer das tut, bekommt von Google die Mails zu neuen Kommentaren an die im Google-Profil hinterlegte Adresse. Davon abmelden kann man sich über zwei Wege: das Häkchen hier entfernen oder den Link im Info-Mail nutzen.
Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.