Montag, 30. Januar 2017

Friesenkunst von Stefan Wollschläger

Dieses Buch wurde mir vom Autor über www.rezi-suche.de vermittelt und ich habe es hier schon kurz vorgestellt. Band zwei folgt also in den nächsten Wochen.

(c) hobbyrezensentin.blogspot.com
Stefan Wollschläger erfreut das Herz jedes (Regional-)Krimifans hier mit einer bodenständigen, humorvollen Kriminalgeschichte mit viel ostfriesischem Lokalkolorit. Mit klarer Sprache führt er den Leser durch den Fall, den Hauptkommissarin Diederike Dirks mit ihrem Team bearbeitet. Der Buchtitel erhält schon bald seine Berechtigung: ein Maler, Redolf Tammena, wird ermordet.

Da er eher zurückgezogen lebt, gestalten sich die Ermittlungen schwierig, der Kreis an Bekannten und somit Verdächtigen ist überschaubar und Dirks zweifelt mehrmals daran, ob die Polizei hier alles richtig macht.

Mit der Beerdigung des Opfers nimmt das Buch Fahrt auf und nachdem der Autor es schafft, den Leser ebenso im Dunkeln tappen zu lassen und dann auf falsche Fährten zu locken, kann die Geschichte mit einer doch sehr unerwarteten Wendung schockieren.
Niemand kann in Menschen hineinsehen, für Romanfiguren gilt das hier umso mehr.
Von diesen wenigen, aber sehr unterschiedlichen Figuren lebt dieses Buch sehr: die grüblerische Dirks, ihr meist verlässlicher Kollege, der engagierte Galerist, ein unglücklicher Geschäftsmann, der hormongesteuerte Kunsthallendirektor und viele mehr bringen den Leser immer wieder zum Schmunzeln und zeigen eine Vielfalt an Charakteren, die gut zur Vielfalt der ostfriesischen Landschaft passt, die Tammena so gerne auf Leinwand festhielt.

Nur mit einer Figur wurde ich nicht so warm und empfand sie als anstrengend: Diederikes Freundin Iba. Sie ist nicht so gut zu fassen, die meiste Zeit erlebt man sie als „dummes shoppingsüchtiges Blondchen“, das sich trotz (oder wegen?) ihrer Schönheit sehr von Männern abhängig macht, sowohl materiell als auch emotional. Man sagt zwar, dass Gegensätze sich anziehen würden, aber hier ist der Unterschied so krass, dass man nicht immer ganz nachvollziehen kann, warum Iba und Diederike sich zu Schulzeiten anfreundeten. Auch wenn sie sich manchmal gut ergänzen.

Sehr schön ist auch, dass dieser Krimi rund um „harte Fakten“ aufgebaut ist. Alle Orte gibt es wirklich, man kann also die vielen Autofahrten nachvollziehen. Auch Örtlichkeiten wie die Kunsthalle Emden und die Geschichten dazu sowie zu den Kunstwerken sind für Interessierte online nachzulesen.


Zuletzt aktualisiert am 12.04.2018.

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