Samstag, 11. März 2017

Spreewaldtod von Christiane Dieckerhoff

Dieses Buch habe ich mir auf www.vorablesen.de für Punkte ausgesucht.

(c) hobbyrezensentin.blogspot.com
Noch stärker als im Vorgängerband „Spreewaldgrab“ betont die Autorin hier den Lokalkolorit. Die Leiche eines jungen Mannes wird aus dem Fließ gefischt. Im Spreewald herrscht Hochsommer, die Bauern ernten ihre Gurken und stellen dazu Erntehelfer aus dem Osten ein. Der Tote war einer von ihnen. Es entwickelt sich ein Krimi um Familienbande, Eitelkeiten und Geheimnisse aus der Vergangenheit.

Auch in diesem Band ermittelt wieder Klaudia Wagner, nun nicht mehr ganz „die Neue“ auf ihrer Dienststelle. Doch es ergeben sich andere Hindernisse. Ihr Kollege Thang, der in dieser Geschichte erst gegen Ende eine interessante Rolle einnimmt, fehlt ebenso wie einige andere Kollegen, weshalb Klaudia mit ihrem erklärten Erzfeind zusammengespannt wird.
Der Fall entwickelt sich langsam, aber stetig und birgt neben Spannung auch zahlreiche Fettnäpfchen für alle Beteiligten. Viele vom ersten Band liebgewordene, schrullige Charaktere tauchen wieder auf, viele kommen mit den Nachwirkungen von Klaudias erstem Fall weniger gut zurecht, was viel Raum für verschiedenste private Probleme öffnet. Auch wenn diese realistisch eingebaut sind, wirkt es dennoch ein bisschen viel und lenkt auch vom Krimigeschehen ab.

Wen die persönlichen Befindlichkeiten und ihre starken Auswirkungen auf die Handlung nicht stören, der erlebt einen sehr interessanten, kurzweiligen Lokalkrimi, der am Ende mit unerwarteter Dramatik aufwarten kann. Obwohl man die Geschichten voneinander unabhängig lesen und verstehen kann, ist es sicher empfehlenswert, den Vorgänger ebenfalls zu lesen, um die diversen privaten Anspielungen und Probleme besser einordnen zu können – und wohl auch einen Tick weniger störend zu empfinden.

Zuletzt aktualisiert am 12.04.2018.

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