Dieser gelungene Polit-Thriller über eine düstere, hoffentlich nur fiktive Zukunft Deutschlands warnt eindringlich davor, demokratische Maßstäbe und Grundrechte zu sehr aufzuweichen und alles dem Hass preiszugeben was in den vergangenen 80 Jahren erreicht wurde.
Markus Hartwig ist Anführer der “Volkspartei”, einer ultra-rechten Gruppierung, die mit klassischen Festzeltauftritten und viel Onlinepräsenz gerade ihren hetzerischen Wahlkampf absolviert. Hartwig will Kanzler werden und hat detaillierte Pläne in der Schublade, wie er Deutschland daran umkrempeln möchte.
Doch es kommt, wie es oft kommt: die geheimen Pläne sind nicht so geheim wie die Parteispitze das gerne hätte. Journalist Nicholas Moor entdeckt nach und nach, was Hartwig und seine Hintermänner vorhaben. Doch das Ganze scheint zu abgedreht, zu radikal zu sein. Niemand will Nicholas glauben, gleichzeitig macht die “Volkspartei” aber Jagd auf ihn und alle, die ihm nahestehen. Es entfaltet sich ein spannender Thriller mit Verfolgungsjagden, viel Geheimniskrämerei und auch “Gut” und “Böse” wechseln manchmal die Seiten. Wer kann wem noch trauen?
Eric Sander hat Politikwissenschaften studiert und definitiv viel Zeit mit der Recherche zu politischen Strukturen und europäischer, deutscher Demokratie sowie den Tendenzen innerhalb Europas und weltweit (er erwähnt zum Beispiel Donald Trump im kurzen Interview auf der Umschlaginnenseite). Manches im Buch mag zugunsten der Spannung etwas unrealistisch wirken, aber die politischen Hintergründe scheinen erschreckend real.
Persönliche Notiz: Aus österreichischer Sicht ist die hier benutzte Abkürzung für die “Volkspartei”, also VP, zwischendurch amüsant. In Österreich gibt es seit 1945 eine solche, die landesintern ÖVP beziehungsweise VP abgekürzt wird. Und aktuell gibt es auch einen VP-Kanzler.
Überhaupt findet man als Österreicher ein paar kleinere und größere Anspielungen auf das eigene Land im Buch, ein abgewandeltes Zitat, ein Name, ein Nebensatz - das bringt auch eine spaßige Note in den Ernst der Geschichte.
Überhaupt findet man als Österreicher ein paar kleinere und größere Anspielungen auf das eigene Land im Buch, ein abgewandeltes Zitat, ein Name, ein Nebensatz - das bringt auch eine spaßige Note in den Ernst der Geschichte.
Erstmals veröffentlicht am 07.08.2021.
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