Samstag, 30. Januar 2016

Der Kaffeedieb von Tom Hillenbrand

Hier stelle ich meinen Eindruck vor, den ich von der Leseprobe zu diesem Buch hatte, die ich auf www.vorablesen.de gefunden habe.
Sterne: 4/5

(c) hobbyrezensentin.blogspot.com
Inhalt: Wir schreiben das Jahr 1683. Europa befindet sich im Griff einer neuen Droge. Ihr Name ist Kahve. Sie ist immens begehrt – und teuer, denn die Osmanen haben das Monopol da-rauf. Und sie wachen streng darüber. Aber ein junger Engländer hat einen waghalsigen Plan: Er will den Türken die Kaffeebohnen abluchsen.
Lange haben die Europäer das Heidengebräu verschmäht und lieber Bier getrunken, aber am Ende des 17. Jahrhunderts verfällt Europa dem Kaffee. Philosophen in London, Gewürzhändler in Amsterdam und Dichter in Paris: Sie alle treffen sich in Kaffeehäusern und konsumieren das Getränk der Aufklärung.
Aber Kaffee ist teuer. Und wer ihn aus dem jemenitischen Mokka herausschmuggeln will, wird mit dem Tod bestraft. Der Mann, der es trotzdem wagen will, ist der junge Obediah Chalon, Spekulant, Händler und Filou.
Er hätte allen Grund sich umzubringen, nachdem er an der Londoner Börse Schiffbruch erlitten hat. Nur ein großes Geschäft, ein ganz großes, könnte ihn vor dem Ruin bewahren. Und so geht er aufs Ganze: Mit finanzieller Unterstützung der Vereinigten Ostindischen Compagnie stellt er eine Truppe internationaler Spezialisten zusammen, um den Türken den Kaffee zu klauen. Die spektakuläre Reise scheint zunächst zu gelingen, doch dann sind immer mehr Mächte hinter ihnen her …

Meinung: Die Leseprobe endet mitten im allmählichen Ende eines sehr faszinierenden Gesprächs, das wohl die Zunkunft der Hauptfigur und den Fortgang des Romans maßgeblich beeinflussen wird. Nicht nur deshalb weckt dieser Ausschnitt die Neugier auf das Buch. Die Handlung ist eigen, nicht zuletzt aufgrund der Zeit, in der sie spielt, und einerseits exakt recherchiert und andererseits mit genau dem richtigen Maß Fantasie und Eigenkreation gespickt.

Diese Mischung macht dieses Buch für mich als Kaffeeliebhaberin zu einer faszinierenden, empfehlenswerten Lektüre. Ich lese sonst nicht viele historische Romane, aber diese Thematik und der genau richtig ausschweifende Stil Hillenbrands haben mich gepackt. Auch, weil nicht ausschließlich beschrieben wird, wie die Menschen damals lebten und was sie alles hatten oder nicht hatten, sondern, weil allmählich die eigentliche Geschichte, der erdichtete Teil des Buches in den Mittelpunkt rückt und diese zum Nachdenken anregt, ob es nicht doch genau so abgelaufen ist, damals...


Zuletzt aktualisiert am 13.04.2018.

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