Dienstag, 23. Februar 2016

Morgens leerer, abends voller von Tobias Keller

Dieses Buch habe ich auf www.lovelybooks.de gewonnen und damit gleich eine Leserunde bestritten. Da ich den Inhalt hier schon vorgestellt habe, poste ich ihn zur Rezension nicht noch einmal dazu.

(c) hobbyrezensentin.blogspot.com
Warnungen wie „Achtung, Humor!“ oder „Achtung, Satire!“ sollte man angeben, wenn man über dieses Buch schreibt. Auf dem Cover steht „Roman“ und der Klappentext könnte den ein oder anderen Leser dazu verleiten, das Buch zu Beginn noch einen Tick zu ernst zu nehmen. Der Autor, selbst Lehramtsstudent, schreibt hier eine freche, jugendliche Realsatire über die verschiedenen Zustände des Lehrerdaseins.

Schon fast zu authentisch beschrieben sind die mühsamen Klassenszenen, in denen sich die Schüler gegenseitig Beleidigungen an den Kopf werfen und alles tun, um nicht dem Lehrer (Fabian) zuhören zu müssen. Dieser ist teils bemüht, teils verzweifelt und lässt sich dann am Elternsprechtag vollends demotivieren.
Dabei lief zwischendurch nicht alles schlecht, er kämpft um seinen Job, den er gleichermaßen hasst wie liebt und baut zu seinen schwierigen Schülern eine Beziehung auf und zeigt mehr Interesse an seinen Kollegen.
Nebenbei erlebt der Leser Fabian in seinem Freundeskreis (Bier, Playstation und wenig Gespräche), mit seiner Langzeitfreundin und dem Kater Poseidon. Teilweise übertriebene Szenen, sehr „männliche“ Dialoge und witzige Metaphern wechseln sich ab. Tobias Keller legt seinen Roman breit gefächert an: aufgrund der Dialoge, die als Milieustudie durchgehen könnten, der kurzen Gedichte, die er Fabian verfassen lässt und dem Happy End mit möglicher neuer Liebe kann dieses Buch ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Auch, wer Ironie erkennt und zu schätzen weiß, kann hier auf seine Kosten kommen.

Wer damit zurecht kommt, dass ihn wohl nicht alle Aspekte dieses Romans restlos begeistern können und wer dafür auf die Momente warten kann, die ihn gut unterhalten werden, dem kann man dieses Buch empfehlen.


Zuletzt aktualisiert am 13.04.2018.

2 Kommentare:

  1. Ich finds schön, dass du den Satire-Aspekt betonst. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob das Buch total übertrieben ist oder einen wahren Kern hat :-)

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    1. Danke! Wobei das eine ja das andere nicht ausschließt. Ich hab dieses Buch in einer Leserunde gelesen, bei der auch der Autor dabei war. Der hat ja schon einige Klassenzimmer gesehen und meinte, leider ist da nicht alles erfunden ;-) Also den wahren Kern gibts, aber trotzdem ist vieles überzeichnet.

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